Wie nachhaltig ist Edelstahl?
Nachhaltigkeit ist das Thema der Stunde, Ressourcenverschwendung ist zurecht verpönt. Nicht alle in diesem Zusammenhang erhobenen Forderungen muten jedoch realistisch an: Wollen wir wirklich wieder in Lehmhütten hausen, um die Umwelt zu schonen? Natürlich nicht – aber ein gewisses Verantwortungsbewusstsein ist bei jedem Einzelnen gefragt. Da stellt sich wie von selbst die Frage: Wie nachhaltig ist eigentlich Edelstahl?
Metallrecycling ist für die Umwelt lebenswichtig
Das Modell der Wegwerfgesellschaft ist überholt, eine moderne Entsorgung von Müll bedeutet in erster Linie Recycling – so weit das eben möglich ist. Bei Metallen ist das in den meisten Fällen der Fall, und tatsächlich ist das Metallrecycling heute eine der wichtigsten Rohstoffquellen in Europa. Das ist nur recht und billig, denn schließlich verbrauchen sich Metalle nicht, sondern bleiben auch nach Ablauf des jeweiligen Verwendungszwecks erhalten.
Es wäre also geradezu fahrlässig, würden wir uns über eine sinnvolle Weiterverwendung von Metall keine Gedanken machen. Dafür lassen sich nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Gründe anführen. Die Wiederverwendung von Metall spart Kosten und hilft Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen. Der wertvollste Rohstoff in der sogenannten Wertstofftonne, die es heute in jedem Haushalt gibt, sind die Metalle, die sich zudem gut für ein Recycling eignen.
Effektiver Klimaschutz durch Metallrecycling
Das allgegenwärtige Schlagwort Klimaschutz wird durch kluges Metallrecycling mit Leben erfüllt. Auch die angestrebte Energiewende ist ohne das umfassende Recycling von Metall nicht denkbar. Durch die flächendeckende Wiederverwertung von Metallschrott werden große Mengen an CO2 eingespart und weniger Ressourcen verbraucht. Inzwischen ist eine ganze Handelssparte darauf spezialisiert, nicht mehr genutzte Metalle aus dem städtischen Umfeld einzusammeln.
Diese Vorgehensweise nennt man Urban Mining. Die Stadt, der Lebensraum für viele Menschen, wird also zum Rohstoff-Reservoir. Kupfer, Aluminium und Blei sind dabei die wichtigsten Posten, die systematisch gesammelt und einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden. Metalle sind in der Gewinnung aufwendig und dürfen nicht einfach so verloren gegeben werden. Deshalb ist dieser Aufwand richtig und wichtig – und für die beteiligten Firmen ein lohnendes Geschäft.
Edelstahl-Recycling ist möglich und sinnvoll
Edelstahl ist kein Metall wie jedes andere. Es handelt sich dabei um einen der beliebtesten und verbreitetsten Baustoffe überhaupt – und das mit gutem Grund. Er ist widerstandsfähig, lässt sich gut formen und mit anderen Materialien verbinden. Diese Vorzüge machen Edelstahl einzigartig und nützlich – obwohl er in der Natur so nicht vorkommt und erst durch fachkundige Bearbeitung seine wertvollen Eigenschaften erhält.
Gerade aus diesem Grund lohnt sich aber auch das Recycling. Die Wiederverwertung von Edelstahl ist keineswegs ein Verlustgeschäft, das um der Umwelt willen eben zähneknirschend eingegangen werden muss. Edelstahl besteht aus Eisenerz und verschiedenen Legierungselementen, die sich durch ausgeklügelte Recyclingmethoden in großem Umfang zurückgewinnen lassen. Nicht nur in Deutschland ist das längst ein wichtiges Standbein für die Stahlindustrie geworden.
Edelstahl-Recycling in Theorie und Praxis
Rund 40 Prozent des gesamten jährlichen Produktionsvolumens der Stahlindustrie besteht aus recycelten Metallen. Das ist ein beachtlicher Wert! Tatsächlich lässt sich Stahl zu 100 Prozent wiederverwerten – jedenfalls in der Theorie. In der Praxis können diese Traumwerte aktuell leider noch nicht erreicht werden. Das liegt auch daran, dass Edelstahl häufig mit Baumaterialien wie Beton verbunden ist, die das Recycling erschweren.
Die Trennung der unterschiedlichen Materialien wäre zwar technisch möglich, aber finanziell kaum rentabel, deshalb wird in der Regel darauf verzichtet. Trotzdem ist die Recycling-Bilanz von Edelstahl beachtlich. Die wirtschaftliche Rentabilität des Recyclings hängt auch von den aktuellen Kosten für die Erzgewinnung ab. Je teurer das neue Erz die Wirtschaft kommt, desto lohnender ist vor diesem Hintergrund natürlich ein Recycling der bereits in Umlauf befindlichen Stoffe.
Die Recyclingquote von Edelstahl ist hoch
Weil Edelstahl aber in der Natur so gar nicht vorkommt, sondern erst durch Veredelung gewonnen wird, ist ein Recycling von Edelstahl für die Wirtschaft immer sehr interessant. Die Recyclingquote von Edelstahl ist im Vergleich zu anderen Metallen immens hoch: Man geht derzeitig davon aus, dass rund 80 bis 90 Prozent des in Umlauf befindlichen Edelstahls wieder recycelt wird. Das sind äußerst beeindruckende und vorbildliche Werte!
Das Recycling von Edelstahl ist technisch gut umsetzbar und lässt sich praktischerweise in einer Art Endlosschleife fortsetzen. Das bedeutet, dass es sich bei Edelstahl um ein ausgesprochen grünes Material handelt – das bedeutet, es ist immer eine umweltfreundliche Entscheidung, auf Produkte aus Edelstahl zu setzen. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um Edelstahl aus europäischer oder gar deutscher Herstellung handelt.
Schwindenden Ressourcen durch Recycling begegnen
Das Recycling von Edelstahl ist keine praktische Option, sondern eine wirklich lebenswichtige Notwendigkeit. Die Erzvorräte unserer Erde sind endlich – umso wichtiger ist es, dass wir mit ihren Schätzen verantwortungsbewusst umgehen. Edelstahl ist durch seine hohe Recyclingquote hier ein echtes Vorzeigeprodukt, dessen Bedeutung in Zukunft sicher noch zunehmen wird. Deshalb ist es auch wichtig, dass Edelstahl bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten richtig entsorgt wird.
Fazit
Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je. Edelstahl als Baustoff ist widerstandsfähig und langlebig; für perspektivisches Bauen ist er darum gut geeignet. Außerdem ist Edelstahl recyclebar – er lässt sich auch wunderbar und mit guter Rendite wieder in seine einzelnen Bestandteile zerlegen. Deshalb können sich verantwortungsbewusste Bauherren auch unter Rücksicht auf die Umweltaspekte mit gutem Gewissen weiterhin auf den einzigartigen Baustoff Edelstahl verlassen.